Auch Unternehmen sind in der Pflicht

By 10. August 2012Unkategorisiert

Auch Unternehmen sind in der Pflicht 

Ferien-Camp Steine, Natur und Lebensräume als Beispiel für gelebte soziale Verantwortung von Betrieben 

Einmal Otzberg und zurück, eine Exkursion stand Mitte der Woche auf dem Pro-gramm beim Heppenheimer Ferien-Camps Steine, Natur und Lebensräume. Etliches haben die Kinder auch an diesem Tag erlebt und vieles über Gesteine, über Tiere und Pflanzen gelernt. Das Camp findet Beifall. Was aber hat die Initiatoren motiviert, eine solche Großveranstaltung auf die Beine zu stellen?

Seit einigen Jahren sind immer wieder Kindergärten und Schulen im Steinbruch des Familienunter-nehmens Röhrig granit im Heppenheimer Stadtteil Sonderbach zu Gast. Der Blick hinter die Kulissen fasziniert die Mädchen und Jungen. „Die Kinder stellen sehr viele Fragen, und sie haben eine wunder-bare Neugier an allem“, sagt Geschäftsführer Marco Röhrig. Aus dieser Beobachtung heraus kam in dem Betrieb die Idee, zu der einwöchigen Veranstaltung in den Sommerferien. Birgitt Bauer, Chefor-ganisatorin des Camps 2012, sagt: „Wir möchten interessierten Kindern die Chance geben, in ihrer Freizeit auf eine besondere Art und Weise Interessantes rund ums Thema Natur zu erleben, mehr über Steine zu erfahren und die Umgebung näher kennenzulernen.“ Spielerisch, aber auch fachlich fundiert soll dies geschehen. Entsprechend ist bei dem Camp ein großes Betreuerteam auf den Beinen. Exper-ten aus Naturschutz und Forst, Fachleute für Mineralogie und für Archäologie sowie Pädagogen aus Schulen haben dort zusammengefunden. Komplettiert wird die Mannschaft von Röhrig-Mitarbeitern. Allesamt ziehen sie an einem Strang und erschließen den Kindern eine Welt voller Überraschungen.

Zugleich soll das Camp ein Entlastungsangebot für Eltern sein. Viele Mütter und Väter müssen trotz Ferienzeit arbeiten, da passt die Veranstaltung bestens ins Betreuungsangebot in Heppenheim. „Wa-rum müssen das immer Vereine oder Städte tun?“, fragt Marco Röhrig. Er möchte zeigen, wie Firmen zu einem funktionierenden Gemeinwesen beitragen können. Damit das Konzept stimmig ist, sind die Camp-Zeiten so angelegt, dass Eltern ihre Arbeit und das Hinbringen und Abholen der Kinder unter einen Hut bekommen: von 7.30 bis 17 Uhr wird Betreuung geboten. „Wir können nicht nur die wirt-schaftlichen Ziele verfolgen, sondern müssen auch andere Wege gehen“, benennt Röhrig die gesell-schaftliche Ausrichtung und soziale Verantwortung von Firmen auch auf regionaler wie lokaler Ebene in Gegenwart und Zukunft. Er regt zum Nachdenken an. In der eigenen Branche möchte er Vorbild sein, Voreiter ist er schon.

Langfristig könnten Unternehmen von einem solchen Engagement selbst profitieren. Stichwort de-mographischer Wandel. Das heißt: Künftig wird es immer weniger junge Arbeitskräfte geben. Betrie-be, die positiv wahrgenommen werden, haben es dann leichter, Fachkräfte zu bekommen. Doch das dürfte die Teilnehmer am Ferien-Camp derzeit wenig interessieren. Sie wollen Spaß und Spannung. Und die erleben sie bis zum großen Abschlussfest am Freitagabend derzeit täglich. zet 

Feriencam12-08-10 

ZWEI MACHER DES CAMPS: Das Ferien-Camp Steine, Natur und Lebensräume in Heppenheim ist ein Beispiel wie Unternehmen lokal soziale Verantwortung übernehmen können. Für Kinder ist die Veran-staltung, die am Montag begonnen hat und am Freitagabend zu Ende geht, interessant und lehrreich, für Eltern ist sie eine Ergänzung im Betreuungsangebot während der Sommerferien. Hinter dem Pro-jekt steht mit Röhrig granit ein traditionsreiches Familienunternehmen aus dem Heppenheimer Stadt-teil Sonderbach, Ideengeber ist Geschäftsführer Marco Röhrig, die Organisation liegt bei Birgitt Bauer (beide auf dem Foto).   Foto Thomas J. Zelinger