Etwa 70 Teilnehmer kamen in den Steinbruch der Firma Röhrig granit, um sich dort vor Ort über die gefährdete Gelbbauchunke und die dort angestrengten Schutzmaßnahmen dieser außerordentlich interessanten Amphibien zu informieren.
Bei Fingerfood und Getränken haben wir den Teilnehmern zunächst eine Einführung über die heimischen Amphibien, speziell den Arten, die bei uns an der Bergstraße vorkommen, geboten. Dr. Nicolas Chalwatzis hat mit beeindruckenden Bildern die Lebenszyklen dieser faszinierenden Tiere vorgestellt, sowie Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausgestellt.
Im Anschluss daran stellte Dominik Heinz, Projektleiter vom NABU Hessen, die Gelbbauchunke als eine der am meisten bedrohten Amphibienarten Deutschlands vor. Im Rahmen eines bundesweiten Förderprogramms werden gezielte Schutzmaßnahmen durchgeführt, indem man den Unken, die ihre ursprünglichen Biotope in Form von sich ständig verändernden Flussauen, verloren haben, neue Lebensräume anbietet. Bemerkenswert ist, dass sämtliche heute noch vorkommenden Populationen in Steinbrüchen leben, in denen sie die Dynamik der Wanderbiotope noch finden. Diese werden im Steinbruch der Firma Röhrig gezielt so angelegt, dass sich die Unken entwickeln können, ohne den laufenden Betrieb zu beeinträchtigen – ein harmonisches Miteinander! Mithilfe eines konsequenten Monitorings lässt sich die Entwicklung des Gelbbauchunkenbestands nachvollziehen. Der Bestand unterliegt natürlichen, witterungsbedingten Schwankungen, dennoch ist mit ca. 330 gezählten adulten Tieren ein Aufwärtstrend zu erkennen. Das trotz der extrem trockenen Witterung im Jahr 2015 dennoch einige hundert Jungtiere das Wasser verlassen konnten, ist der ständigen Betreuung der Pfützen durch einen Röhrig-Mitarbeiter zu verdanken. Es hat uns besonders gefreut, dass so viele Kinder dabei waren! Für sie haben wir ein kleines Mitmachbüchlein erstellt, in welches sie ihre Amphibienkenntnisse eintragen konnten – ein Kinderspiel für alle, die bei den beiden Vorträgen gut zugehört haben.