Kirschhäuser Eichendorff-Schüler besuchen den Steinbruch

Gleich nach den Ferien einen Ausflug machen – das war ganz nach dem Geschmack der Mädchen und Jungen der Klasse 2a der Kirschhäuser Eichendorff-Schule. Bei schönstem Wetter wanderte die Truppe mit Lehrerin Angelika Klammt und Sozialpädagogin Ramona Maas zum Steinbruch der Familie Röhrig nach Sonderbach – ein Lehrausflug, der zum Standardprogramm der Schule gehört.

Birgitt Bauer wartete schon auf die Klasse, dann wurde der Nachwuchs zunächst eingekleidet: Jedes der Kinder wurde mit einer knallgelben Warnweste und einem Helm ausstaffiert, schließlich ging es mitten hinein ins Abenteuer Steinbruch. Vorbei an riesigen Maschinen und Fahrzeugen, die die Kinder ins Staunen versetzten, ging es bergauf.

Beeindruckt waren die Grundschüler auch von den steilen Wänden des Steinbruchs: „Boah, ist das hoch“, staunten sie. Wie alt der Granit denn sei, wollte Bauer wissen. Die Finger schnellten hoch: „Zehn Jahre“, „50“ „20 000 Jahre“, schätzten die Kinder. So sehr die Mädchen und Jungen auch überlegten, sie lagen daneben. 320 bis 340 Milliarden Jahre alt sei der Granit – und damit älter als die Dinos, sagte Bauer. Sie erklärte, dass Granit nach einem Vulkanausbruch entstand und dass er beinahe so hart wie ein Diamant sei. Sarah erinnerte sich, dass sie sich im Unterricht mit einem Stein beschäftigt hatte, der ganz leicht zerbröselte – das war kein Granit, sondern ein Sandstein, auch den gibt es in der Region. Zu Fuß ging es zu einem riesigen Haufen Splitt. Dort war die Freude groß, als die Kinder erfuhren, dass sie nun nach Herzenslust rutschen dürften. Das ließen sie sich nicht zweimal sagen. Und nachdem alle zum x-ten Mal die Schuhe ausgeleert hatten, wurden diese kurzerhand ausgezogen und es ging strümpfig weiter. „Hey, das kitzelt“, befanden die Kinder. Splitt statt Bällebad. „Nur ganz schön staubig“ schimpfte ein Mädchen. Die achtjährige Dziuga schlug sogar ein Rad den Splittberg hinab und Jonna (8) fand es eine gute Idee, „dass wir alle die Schuhe ausgezogen haben“. Schließlich durfte die ganze Gruppe in einer riesigen Baggerschaufel Platz nehmen – die gesamte Klasse passte dort locker hinein.

Im Anschluss ging es in den Steinbrecher, der auch riesige Granitbrocken kleinbekommt. Sind die abgesprengten Stücke zu groß für den Steinbrecher, dann werden sie noch im Steinbruch mit einer – zu Beginn des Jahres – rund sieben Tonnen schweren Eisenkugel zertrümmert. Im Laufe der Monate nutzt sich diese Kugel immer mehr ab und wiegt am Ende des Jahres nur noch die Hälfte.

Junge Uhus machen es sich auf den Maschinen bequem

Natur und Umwelt werden großgeschrieben an der „Umweltschule“ in Kirschhausen. Und da gehören Besuche im Steinbruch dazu, in einem Stück Erdgeschichte, in dem noch dazu viele seltene Tierarten leben wie der Uhu, die Gelbbauchunke oder die Schlingnatter.

Gebannt verfolgten die Mädchen und Jungen, wie Bauer erzählte, dass man morgens schon mal einen jungen Uhu auf einer der Maschinen entdecken würde. Die Tiere haben sich laut Bauer mit den Arbeiten und Sprengungen arrangiert und fühlen sich wohl. Sonst würden sie dort auch nicht Jahr für Jahr brüten.