Unternehmer als gute Nachbarn
Bei der vom Seniorchef des Granitwerks angeführten „Sache“ handelt es sich um eine erneute, diesmal vom Land Hessen ausgesprochene, Ehrung. Im Auftrag von Ministerpräsident Roland Koch (CDU) war Staatssekretär Dirk Metz in den Heppenheimer Stadtteil gekommen, um den Röhrigs Dank abzustatten für die Unterstützung vieler dem Gemeinwohl verpflichteter Aktivitäten. Plakette und Urkunde waren äußere Zeichen der Anerkennung, mit der das Land Hessen nach Wettbewerbsregeln engagiertes Unternehmertum im Dienst der Allgemeinheit würdigt.
Metz hatte sich vorher schlau gemacht und herausgefunden, dass das seit 1964 unter der Leitung von Gerhard Röhrig stehende Unternehmen bisher 1500 gemeinnützige Projekte entweder finanziell, mit Materiallieferungen oder mit „Manpower“ gefördert hat. Unberücksichtigt sind dabei ungezählte kleinere Gefälligkeiten, etwa die Schaltung von Anzeigen in diversen Publikationen oder Spenden für Feste. Da rollt dann schon mal, zur Überraschung der Veranstalter, ein Fass Freibier an.
Große Worte darüber will das Unternehmen nicht verloren haben. Im Gegenteil: Bei der Feierstunde wurden die Pressevertreter darum gebeten, nicht noch einmal die ganze Liste bisheriger Wohltaten anzuführen.
Wie Dirk Metz ausführte, sei es auch Sinn dieses Wettbewerbs, andere Unternehmen zur Nachahmung zu animieren. Nach Einführung der Ehrenamtscard und Verbesserungen beim Versicherungsschutz in der Jugend- und Vereinsarbeit habe sich Wiesbaden darüber Gedanken gemacht, auf welche Weise auch „engagiertes Unternehmertum“ gewürdigt werden könne. Am Beispiel der Röhrigs machte der Staatssekretär deutlich, dass sie auf vielfältige Weise „gute Nachbarn sein wollen. Wer für eine gute Sache mit guten Ideen beim Granitwerk vorstellig wird, beißt garantiert nicht auf Granit.“ Als Paradebeispiel dafür nannte der Staatssekretär das „Haus der Vereine“. Mit seinem Glückwunsch verband Metz die Hoffnung, dass die Werksleitung auch künftig für öffentliche Anliegen ein offenes Ohr finden möge.
Im Namen des Landrats gratulierte Norbert Golzer (Freie Wähler). Der Kreisbeigeordnete, der selbst in Sonderbach wohnt, gab sich dabei als mundartfester Neubürger zu erkennen. „Mir Sunnebescher“, so Golzer, „sind stolz auf die Familie Röhrig“. Die Grüße der Stadt übermittelte Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD). „Wir wären glücklich, wenn wir in Heppenheim noch mehr solcher Unternehmer hätten“, sagte der Rathauschef. In Gerhard Röhrig personifiziere sich das Idealbild eines „Vorzeige-Unternehmers“. Für die Kulturgemeinschaft, die im Schulterschluss mit den Röhrigs das Haus der Vereine verwaltet, dankte deren Vorsitzender Henner Kaiser. Zu den Gästen der Feierstunde zählten außerdem Carl-Christian Beckmann von der Wirtschaftsförderung Bergstraße, die Ortsvorsteher Anton Gölz (Sonderbach) und Jürgen Held (Kirschhausen) sowie führende Mitarbeiter des Werks.
Das Schlusswort blieb Gerhard Röhrig überlassen. Er werde sich auch künftig an das für ihn seit 1964 geltende Motto halten: „Wenn es mir als Unternehmer gut geht, dann soll es auch anderen gut gehen.“
- Quelle: Bergsträßer Anzeiger 30. Juli 2008
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