Wanderrast auf dem Gehrenberg bei Sonderbach jetzt auch mit Info-Tafeln ausgestattet

 

Nur Petrus zog nicht mit Dieser Tage wurden die Schilder vorgestellt.

Alles strahlte bei dem kleinen Festakt: Senior Gerhard und Junior Marco Röhrig, Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD) und viele andere. Nur Petrus wollte nicht recht mitspielen und zog mit starken Regenfällen unfreundliche Grimassen. Der guten Laune konnte dies freilich keinen Abbruch tun. Schutz bot ein Partyzelt, in dem bei Odenwälder Spezialitäten und flotter Akkordeonmusik von Ludwig Lammer (Fürth) auf das Ereignis angestoßen wurde. 

 

Nachträgliches Geschenk

Das besondere Prosit galt dabei Gerhard Röhrig, der erst eine Stunde vor ihrem Beginn über die Veranstaltung in Kenntnis gesetzt wurde. Es sollte, wie Marco Röhrig dazu anmerkte, ein nachträgliches Geschenk zum 70. Geburtstag des Seniors sein. „Diese Überraschung ist gelungen“, so der Jubilar. Die Gerhard-Röhrig-Rast gilt wegen ihrer landschaftlich herrlichen Lage als Geheimtipp. Zu erreichen ist die mit Tischen und Bänken ausgestattete Anlage über den Parkplatz kurz vor der Ortseinfahrt Juhöhe. Nach einem fünfminütigen Fußweg bergabwärts tut sich den Wanderern eine andere Welt auf. „Natur pur“, wie es Marco Röhrig formulierte

Dass der Blick zwangsläufig auch auf den Steinbruch fällt, ist dabei nicht störend, sondern macht den eigentlichen Reiz des Standortes aus. Hier wird deutlich, dass der industrielle Abbau des hochwertigen Granits unter Bewahrung einer intakten Umwelt durchaus möglich ist. Das Werk fand einen gangbaren Weg, stimmt seine Vorhaben mit Naturschützern ab, ging dafür sogar vertragliche Pflichten ein. Probleme im Konsens lösen Günther Hagemeister, Vorsitzender des Heppenheimer Nabu-Ortsvereins, würdigte Röhrig in seinem kurzen Grußwort als eine in jeder Beziehung „außergewöhnliche Persönlichkeit“ – außergewöhnlich auch insofern, als er sich auf Bedenken anderer einlasse, Probleme mit ihnen im Konsens zu lösen versuche. „Wir setzen ihm dafür heute ein kleines Denkmal“, so der Vorsitzende. An die Industrie appellierte Hagemeister, dem Beispiel des Sonderbacher Unternehmens zu folgen und nicht bei allen Entscheidungsprozessen allein auf die Politik zu bauen: „Da ist man manchmal an der falschen Adresse.“ Trotz aller Unterschiedlichkeit der Interessen könne im direkten Gespräch vieles schneller einer Klärung zugeführt werden.

Mit halbstündiger Verspätung konnte in einer Regenpause dann doch noch die Enthüllung der Schilder vorgenommen werden. Peter Kuhlmann, Ortsvorsteher der Juhöhe, nahm den Akt vor, beifällig begleitet von seinen Amtskollegen Anton Gölz (Sonderbach) und Markus Bauer (Erbach). In Vertretung von Kirschhausens Ortsvorsteher Jürgen Held war Stadtverordneter Johannes Schäfer (CDU) erschienen. Weiter unter den Gästen: der Heppenheimer Geologe Michael Fettel als Repräsentant der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft, Henner Kaiser für die Kulturgemeinschaft, Standbrandinspektor Werner Trares sowie mehrere Vereinsvertreter. Ein wichtiger Mann fehlte bei der Übergabe: Förster Erich Steffen, der einst den Anstoß zum Bau der Wanderrast gegeben hatte. Der Platz lädt nun nicht nur zum Ausruhen und Innehalten, sondern auch zum Informieren zum Thema „Steine, Natur und Lebensräume“ ein.

 

  • Quelle: Bergsträßer Anzeiger 30. August 2010

 

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