Wechsel, Fälligkeiten und Innovationen

Wechsel, Fälligkeiten und Innovationen

  

Beeindruckt zeigten sich die Mitglieder der Frauenunion Heppenheim bei der Besichtigung des Werksgeländes der Röhrig Granit GmbH in Sonderbach. Foto: Frauenunion

Die Frauenunion Heppenheim sowie der Bundestagsabgeordnete Michael Meister und Landtagsabgeordneter Alexander Bauer besuchten die Röhrig Granit GmbH in Sonderbach.

HEPPENHEIM. Gespannte Stille: Bundestagsabgeordneter Michael Meister, Landtagsabgeordneter Alexander Bauer und die Vorsitzende der Frauenunion Heppenheim, Carola Schellhorn-Stöber, lauschten mit 40 weiteren Besuchern dem Seniorchef Gerhard Röhrig, als dieser über seine Familienhistorie und die Entstehung des Steinbruchs erzählte und dabei persönliche Einblicke in seinen Werdegang gab. „Förster wollte ich werden“, erklärte Röhrig. Stattdessen erlernte er den Steinmetzberuf, wurde vorzeitig zur Gesellenprüfung zugelassen, und mit einem Bundespreis über die IHK Darmstadt ausgezeichnet.

1964 begann Röhrig mit dem Aufbau des Edelsplittwerks. „Gut, dass ich mich damals mit Wechseln nicht auskannte“, sinniert Röhrig Senior: „Ich unterschrieb halt.“ Welches Risiko in Millionenhöhe er einging, wurde dem jungen Mann erst später bewusst. Es war anstrengend, immer neue Möglichkeiten zu finden, um seinen Verpflichtungen gerecht zu werden und den Beschäftigten Sicherheit zu bieten. Manche Maschinen, die benötigt wurden, erwiesen sich als untauglich für den speziellen Zweck. Die Steine forderten dem Jungunternehmer immer neue Entwicklungen ab.

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Generationenfolge ist gesichert

Was Seniorchef Röhrig erzählte, war, so schreibt die Frauenunion, von menschlicher Anerkennung, Wertschätzung, Achtung und Vertrauen geprägt. Dass er letztlich seine Wechsel begleichen konnte und die heutigen Steinbrüche mindestens eine Generation beschäftigen können, lässt Anstrengungen der Vergangenheit vergessen. Die Generationenfolge ist im Familienbetrieb gesichert. Sohn Marco leitet inzwischen mit dem Senior den Betrieb. Tochter Jovita gibt Einblicke in die heute bestehenden vier Betriebe. Dass eine Firma mit Weltruf in Sonderbach ihren Sitz hat, ist nicht allgemein bekannt. Projekte in Dubai, Frankreich und USA mit Röhrig-Beteiligung ließen die Zuhörer staunen. Eine Tapete mit Anteilen von Röhrig-Granit kann man nur in einem Geschäft auf den Champs-Élysées in Paris erwerben. Was an Granitbeschichtungen in Betonsteinen, Fassaden, Bodenbelägen, ja sogar Küchenarbeitsplatten zu sehen ist – häufig ist Röhrig-Granit mit im Spiel.

Bundestagsabgeordneter Michael Meister ließ sich vom Fachmann detailliert die Vor- und Nachteile der jeweiligen Straßendecken erläutern. Ein Thema, das viele bewegt.

Alles Glitzer? Bei den tiefen Einblicken in atemberaubende Technik und Entwicklung fragte Emina Hamann, Stadtverordnete der CDU Heppenheim, ob Röhrig-Granit auch in der Kosmetik zu finden ist. Lacher? Weit gefehlt. Die Entwicklung steckt zwar in den Kinderschuhen. Aber aus den Informationen des Seniorchefs wurde deutlich: Was jetzt noch in den Kinderschuhen steckt, betrifft eine ausgewachsene Nische.

Am Ende des Rundgangs waren die Besucher zu einem „Bauern-Buffet“ eingeladen. Bewunderung und Anerkennung für den Seniorchef, das Werk und alle Mitarbeiter wurden bei den Gesprächen immer wieder laut. Carola Schellhorn-Stöber überreichte Röhrig als Dank ein Präsent. „Wenn man die Kräfte rund um den Naturstein sieht und wenn man Ihre Kraftanstrengungen über die Jahre betrachtet, so weiß man, dass sich hier Kräfte gefunden haben und zu einem Element verschmolzen sind.“ Auch Landtagsabgeordneter Alexander Bauer war voll des Lobes: „Ich bin zutiefst beeindruckt.“

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