Tag der offnen Tür
Aktionen, Attraktionen und Artistik
Firmenjubiläum – „50 Jahre Röhrig Granit“ wird zum Volksfest – Würdigung für Gerhard Röhrig beim Festabend
Es war früher Nachmittag, als sich die Organisatoren des „Tags der offenen Tür“ im Granitwerk Röhrig ungläubig die Augen rieben. Dass die Veranstaltung zum Volksfest würde, das hatten sie erwartet. Dass aber so viele Besucher kommen, hat sie überrascht wie erfreut. Schon zu Mittag schätzte Heppenheims Stadtbrandinspektor Werner Trares die Zahl auf über 10 000, bis zum Abend waren es annähernd 15 000.
Gäste aus Heppenheim, den Stadtteilen und der Umgebung waren gekommen. Gefeiert wurde das Jubiläum „50 Jahre Röhrig Granit“, das Werksgelände im Heppenheimer Stadtteil Sonderbach war, wie bereits kurz berichtet, am Sonntag zur Festmeile geworden.
Bagger wuchtet Fels zur Musik
Bei strahlendem Sonnenschein wurden Aktionen, Attraktionen und eine Menge Informationen geboten. Röhrig stellte sich, den Steinbruch und die Splittproduktion vor. Vor allem aber gab es ein Rahmenprogramm, das Kinder und Erwachsene begeisterte.
Einige Impressionen: Dicht an dicht standen Menschen an einem hüfthohen Absperrgitter. Das sorgte für sicheren Abstand zu Respekt einflößendem schwerem Gerät, ein riesiger Bagger und ein gigantischer Muldenkipper gehörten dazu. Als die Motoren aufheulten und zu sehen war, wie grober Fels hochgewuchtet, transportiert und zerkleinert wurde, wuchs der Respekt beim Publikum merklich an.
Die Vorführung vermittelte einen imposanten Eindruck vom täglichen Geschäft in einem Steinbruch, hier untermalt von Musik, eine gelungene Komposition von Optik und Akustik. Wenige Meter entfernt drehte sich ein Kinderkarussell, Eisenbahnen luden
zu Rundfahrten ein, ein Bungee-Trampolin katapultierte junge Besucher zu deren Begeisterung weit nach oben.
Vieles war geboten an diesem Tag, für Langeweile war da kein Platz.
Und dann war erneut ein Motorengeräusch zu hören. Jetzt kam die Geräuschkulisse von Motorrädern. Bei einer Trialshow beklatschten die Zuschauer, die auch hier dicht an dicht standen, spektakuläre Fahrten über einen Off-Road-Parcours. Gemächlich mutete dagegen die Rundtour durch den Steinbruch an. Im Nostalgiebus ging es ins Herzstück des Unternehmens. Schroffer Fels ist dort im Abbau zu sehen, und an den Rändern finden seltene Pflanzen und Tiere Lebensräume, ein Miteinander, das Naturschützer schätzen und Röhrig fördert.
Vieles war am „Tag der offenen Tür“ zu sehen, Vieles zu erleben. Und zu alldem wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten. Ortsansässige Vereine steuerten zum Firmenjubiläum auf der Festzeltbühne ein Programm mit Musik, Tanz und Sport bei. Ein Mix, der viel Beifall fand. Seitens der Vereine waren die Auftritte ein Dankeschön an Seniorchef Gerhard Röhrig und Juniorchef Marco Röhrig, für eine Vereinsförderung, die ihresgleichen sucht. Das Unternehmen lässt etwa den Erlös aus dem Verkauf der Speisen und Getränken am „Tag der offenen Tür“ Vereinen zukommen. Eben das war auch bei einer Galaveranstaltung am Vorabend Thema: Röhrig vereint wirtschaftliches Denken und Handeln mit gesellschaftlicher Verantwortung. Respekt und Dank waren unter anderem aus der Politik, vom Branchenverband und von Vereinen zu hören.
Der Festabend, 400 geladene Gäste hatten an prächtig eingedeckten Tischen Platz genommen, war zu einer Verneigung vor Gerhard Röhrig, dem Menschen, der Persönlichkeit, dem Mann mit enormen unternehmerischen Mut, geworden. Es wurde von Erfolgen gesprochen, aber auch von schwierigen Zeiten.
Ein Chef guter alter Schule
Röhrig ist ein klassischer Familienbetrieb, der achtzig Mitarbeiter beschäftigt, darunter sieben Auszubildende, und dessen Splitt weltweit gefragt ist. Gerhard Röhrig ist sich, das wurde immer wieder gewürdigt, über all die Jahre der Firmengeschichte treu geblieben. Er ist heute noch ein Chef guter alter Schule, der die Belegschaft als große Familie versteht, für die er verantwortlich ist. Ein Unternehmergeist, den so auch die nächste Generation lebt, Marco Röhrig und Jovita Röhrig-Angermann. Für Gerhard Röhrig war der Abend zur Überraschung geworden, hochrangige musikalische Darbietungen, Artistik und Show fanden darin zusammen.
Krönender Abschluss war die Premiere eines Filmes über das Leben und Wirken von Gerhard Röhrig. Dass sich am Ende des Programms die Mitarbeiter mit Wunderkerzen auf der Bühne versammelten, ihren Chef und dessen Frau Inge Röhrig in die Mitte nahmen, war mehr als ein gelungenes Schlussbild: Es war Sinnbild eines Betriebs, in dem alle zusammenstehen.
Am folgenden Abend standen sie dann wieder beisammen, nun nach dem „Tag der offenen Tür“, und freuten sich über die Resonanz.
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